Nach dem schönen Liederabend von Anke Berndt verlas Herr Hans-Dieter Marr (siehe auch den Bericht "90 Jahre und kein bisschen LEISE" auf unserer Webseite) die Laudatio.
Herr Marr hält der Oper bereits 75 Jahre die Treue und kennt jede Aufführung und natürlich auch Anke Berndt persönlich. Für alle die nicht bei der Benennung dabei waren, haben wir die Laudatio mit freundlicher Genehmigung von Herrn Marr hier hochgeladen.
Die Laudatio können Sie
hier herunterladen.
Fotos: Klaus Leander Fischer
Unser Bürgermeister Egbert Geier verkündete die Ernennung Anke Berndts zur Kammersängerin und übergab ihr die dazugehörige Urkunde der Stadt Halle.
Die Stellvertretende Intendantin & Hausregisseurin Louisa Proske vertrat Walter Sutcliffe, der aus persönlichen Gründen nicht in Deutschland weilte, für die Bühnen Halle und sprach ihre Anerkennung des Hauses an Anke Berndt aus.
Als Mitveranstalter, Mitkämpfer für die Ernennung und Organisator des Abends, neben den Bühnen Halle, sprach Babara Langhans im Namen der Gesellschaft der Freunde der Oper und des Balletts die entsprechenden Worte.
Unser letzter Intendant Florian Lutz übermittelte ebenfalls ein Grußwort, welches vorgelesen wurde. Dieses möchten wir unseren Lesern nicht vorenthalten
"Liebe Anke,
von ganzem Herzen gratuliere ich Dir zu der großen Ehrung und öffentlichen Anerkennung, die Dir heute zu Teil wird, und bedauere sehr, dass ich nicht persönlich in Halle sein kann, um Dir das zu sagen. Wenn auch der Titel der „Kammersängerin“ mir persönlich etwas fremd ist und für viele Theatermacher*innen unserer Generation irgendwie aus der Zeit geschlagen zu sein scheint, so freue ich mich desto mehr, dass die Stadt Halle und die Freunde und Förderer unseres wundervollen Opernhauses mit der Verleihung dieser Würde an Dich den Blick auf eine Künstlerin lenken, die in ihrer Vielseitigkeit und ihren Extremen einzigartig ist und von einzigartiger Bedeutung für die Oper Halle. Das ist besonders in dieser für die Bühnenkunst so schwierigen Zeit der anhaltenden Pandemie ganz wichtig.
Du hast Dich in Deiner Laufbahn immer wieder neu erfunden - menschlich und künstlerisch - und bist Dir doch stets treu geblieben. Du hast mit den unterschiedlichsten Intendanten und Regisseur*innen seit der Wende hervorragend zusammen gearbeitet und bist mit ihnen auf immer neue Weise durch dick und dünn gegangen. Und Du hast Dich auch mit mir, dem künstlerischen Leitungsteam, das mit mir vor gut fünf Jahren nach Halle kam, und unseren vielen sehr unterschiedlichen Regisseur*innen auf eine Reise begeben und eine Entwicklung mitgemacht, die mich bis heute nachhaltig fasziniert und begeistert.
So intensiv wie vielleicht kein zweites Ensemblemitglied in Halle und zugleich so kritisch (Dir selber wie Deinen künstlerischen Partner*innen gegenüber), wie man es als große Künstlerin sein muss, hast Du Dich Furcht- und kompromisslos mit uns auf die Suche nach einem neuen Musiktheater der Inhaltlichkeit, der Relevanz und der Zeitgenossenschaft gemacht. Dadurch haben wir für einen kurzen Augenblick vielleicht wirklich manchmal gemeinsam „das Kunstwerk der Zukunft“ erlebt - zumindest wurde unser Theater für eine gewisse Zeit von manchen Zeitgenossen als „eines der aufregendsten Musiktheaterhäuser Deutschlands“ wahrgenommen.
Und diese Wahrnehmung war ganz maßgeblich von Dir und Deiner schonungslosen und grandiosen Durchschlagskraft als Sängerin wie als Darstellerin mit geprägt und beeinflusst - sei es als Senta, Judith, Leonore, Bianca, Ariadne oder Rusalka, sei es als identitäre Frau in der Uraufführung „Sacrifice“ oder Performerin in denkwürdigen Happenings, sei es als Mit-Streiterin hinter den Kulissen. Dafür danke ich Dir von ganzem Herzen!
Es war mir eine große Ehr-Freude diesen Weg der letzten Jahre in Halle mit Dir gemeinsam gehen zu dürfen und ich bin hoffnungsfroh, dass wir uns in diesem Sinne verbunden bleiben werden. Ich bin jedoch auch ebenso hoffnungsfroh, dass Deine großartige Entwicklung als dramatische Sopranistin und dramatische Darstellerin in Halle weiter gehen wird, und freue mich sehr auf Deine nächsten Figuren und intensiven Rollenportraits an der Oper Halle.
In tiefer Verbundenheit,
Dein Florian Lutz."
Damit war der offizielle Abend beendet.
Anke Berndt ließ sich ebenfalls für diesen Abend natürlich auch etwas einfallen. So gab es für jeden Gast zum Empfang ein Glas Sekt oder Saft und eine leckere Praline eines Berliner Chocolatiers. Nach dem offiziellen Teil sorgte ein Unternehmen für Getränke und kleine Speisen.
So wurden viele Gespräche zwischen den Gästen, Kollegen und auch ehemaligen Kollegen, die immer noch der Oper verbundenen sind wie Jürgen Trekel, geführt.
Hier gibt es in einer Photogalerie einige Impressionen.
Alle Fotos: Klaus Leander Fischer