GESICH­TER DER OPER (2): Emma Louise Harrington

OPER HALLE DIGITAL
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"Die Kameliendame"

In unregelmäßigen Abständen wollen wir hier Personen unserer Oper vorstellen. Dazu haben wir einen kleinen Fragebogen erarbeitet und freuen uns auf die Antworten.

Diese Reihe führen wir weiter mit unserer
Tänzerin Emma Louise Harrington.
Das Bühnenfoto ist aus "Die Kameliendame" , ein Ballett von Ralf Rossa nach dem gleichnamigen Roman von Alexandre Dumas d. J. Die Premiere des Balletts war am 11.11.2017

Seit wann sind Sie Tänzerin im Ballett Rossa?

Ich bin Mitglied der Companie seit 2015.

Nennen Sie einen Lieblingsort in Halle.

In meinem Heimatland Australien bin ich am Wasser aufgewachsen und liebe es sehr. Ich mag es gerne, an der Saale entlang zu spazieren. In jeder Jahreszeit gibt es immer Orte und Ecken neu für mich zu entdecken.

Unsere Leser interessiert es sicher, wie sich die Tänzer*innen in den schweren Pandemie-Zeiten fit halten und ihre über Jahre erworbene Beweglichkeit trainieren.

Seit März 2020 wurde die Pandemie immer mehr tagesbestimmend. In diesem Monat war ich bereits im Mutterschutz und mein Sohn wurde geboren. Es war eine sehr seltsame Zeit ohne gewohnte Trainingsabläufe und nicht stattfindende Vorstellungen. Nach der Geburt begann ich langsam wieder mit Sport. Ich entdeckte die Freude am Joggen entlang der Saale. Ich bin zwar kein professioneller Jogger, aber es ist so wunderbar und therapeutisch wirksam, morgens an der schönen Peißnitz zu joggen. Ich unterrichtete weiterhin für das Ballett-Programm "Offen für Tanz" über Zoom. Das hat mir auch geholfen, langsam wieder in Bewegung zu kommen. Aufgrund der Pandemie wurden viele Fitnessprogramme und Ballettkurse online angeboten, was eine tolle Möglichkeit war zu trainieren, wann immer es mir zeitlich passte. Ich bin im März dieses Jahres wieder bei der Companie eingestiegen und trainiere täglich, um wieder auf den Level vor meiner Schwangerschaft zu kommen. Es ist so wunderbar, wieder im Ballettsaal zu sein und mit den Kollegen*innen trainieren zu können. Das habe ich sehr vermisst. Ich halte es definitiv nicht mehr für selbstverständlich.

Welche Inszenierungen der anderen Sparten der TooH hat Sie beeindruckt?

Das war „Cabaret“. Ich bin ein großer Fan davon und hab es mehrmals in verschiedenen Theatern gesehen. Obwohl es sehr unterhaltsam ist und wundervolle Tanzszenen und musikalische Nummern hat, enthält das Stück auch ein sehr ernstes und wichtiges Thema mit einer Botschaft, die das Publikum reflektieren lässt.

Wo sehen Sie das hallesche Ballett in ein paar Jahren?

Das Ballett Rossa ist bekannt für seine Vielseitigkeit. Wir haben einige klassische Ballette, wie „Nussknacker“ und moderne Stücke, wie „Hieronymus B.“ und „Evolution“ im Repertoire. Ich liebe den Stil-Mix. Diese Vielfältigkeit ist nicht nur für das unterschiedliche Publikum von Bedeutung, sondern auch für uns Tänzer*innen. Ich hoffe, dass das Ballett sowohl mit seinen Klassikern als auch mit neuen aufregenden Produktionen seine Zuschauer weiterhin begeistern kann – ein gelungene Mischung aus Tradition und Moderne.

Geantwortet im April 2021